25. April 2024

Dauerhaftes Glück als Ziel im Blick

Es ist immer wieder ein großes Thema meiner Klientinnen und Klienten, das Glück als dauerhaften „Begleiter“ zu erhalten und die emotionalen Schwankungen „abzuschalten“.

Da viele Bücher und Artikel zu diesem Thema so verfasst wurden, dass es prinzipiell möglich sei, dauerhaft glücklich sein zu können, wird den Menschen dies als Idee in den Kopf „gepflanzt“.

Meine Klientinnen und Klienten gehen somit häufig davon aus, dass positives Denken und positive Motivationskicks der Schlüssel zum Glück sind. Leider führt dies vielmehr dazu, dass die Dinge, welche einen eigentlich beschäftigen, ausgeblendet und nicht beachtet werden.

In meinen Seminaren/Workshops „Teenagers Glücksprinzip – zurück zum Glück“ lernen Kinder und Jugendliche, wie man erfolgreich zu seinem eigenen Glück findet. Zudem geht es allerdings ebenfalls darum, zu wissen, was man tun sollte, damit es ein Dauerzustand werden kann.

Ein Mensch hat nicht die Möglichkeit, wenn die Stimmung eingetrübt ist, eine bessere Stimmung zu bekommen, wenn dieser glaubt, es sei mit positivem Denken abgetan. Natürlich ist es wichtig, zu wissen, woher die getrübte Stimmung kommt und die Ursache dafür bearbeitet. Wenn man die Ursache nicht herausfindet und bearbeitet, wird sich immer mehr aufstauen und der Zustand wird sehr viel schlimmer.

Manchmal sind es Kleinigkeiten, welche diese Stimmungswandel auslösen. Wobei das Wort Kleinigkeiten nicht als Gewichtung gelten soll, sondern deutlich machen soll, wie es evtl. nach außen wirken kann. Selbst für die betroffene Person kann es damit zusammenhängen, nicht sofort zu erkennen womit der Stimmungswandel zu tun hat, weil man es als eine Kleinigkeit bezeichnen würde.

Die fehlende Anerkennung für all die Arbeit im Haushalt, mit den Kindern und allem weiteren für die Versorgung. Die Partnerin/Der Partner beschäftigt sich aber derzeit nur mit den eigenen Problemen. Die Wertschätzung fehlt, womit eine Enttäuschung entsteht. Diese Gefühle sind Indikatoren für Dinge, welche nach eigenem Empfinden, nicht funktionieren im Leben. Man hat nur noch das Gefühl, für den anderen da sein zu müssen und wird von der Partnerin / vom Partner nicht respektiert.

Wer glaubt, dass es im Leben nur darum geht glücklich zu sein, irrt sich. Vielmehr ist es wichtig, eine innere Ruhe für sich herzustellen um mit Gelassenheit auf die Dinge reagieren zu können. Wobei es auch wichtig sein sollte, die Missstimmung zu akzeptieren und ein Stück mit ihr zu gehen, um sich nicht im ständigen Kampf damit zu befinden. Wut, Trauer und Freude, es braucht alles seine Zeit.

Das Wahre Glück im Leben findet der, wer das Leben aktiv wahrnimmt und es, so wie es sich präsentiert, dankbar annimmt.

Unglücklich macht man sich damit, wenn man sich den Situationen nicht stellt, sie bearbeitet. Man muss im Leben auch traurig oder wütend sein, weil es zu den Erfahrungen eines Menschen dazu gehört. Wer sein Leben glücklicher gestalten möchte, der sollte sich zwar Ziele setzen, aber in kleinen Etappen, Streckenziele einbauen. So ist das Ziel kein großes ganzes, sondern ein Weg, den man auch genießen kann.

Porta Westfalica, Januar 2013